Glaube

Sei nicht weniger als du bist

Und während ich so heranwachse und meinen Alltag bestreite, gibt es diese leisen Momente in denen ich mir selbst begegnen. Ich laufe mir entgegen auf der langen Straße der Entwicklung und mir fällt auf dass ich erst ein ganz kleines Stück weit gekommen bin. Ich sehe mich an. So ungeschliffen, noch etwas wackelig auf den Beinen, doch trotzdem stehe ich da. Gerade. Den Blick nach oben gerichtet. In meinen Augen, immer noch dieselben Fragen: Wer bin ich eigentlich ? Und welche Aufgabe habe ich in dieser Welt zu erfüllen?

Ich kenne meine Identität. Durch Jesus Christus bin ich ein Kind Gottes geworden und kenne den allgemeinen Willen Gottes, der für all seine Kinder in der Bibel mitgeteilt wird. Doch ich weiß auch dass es noch mehr gibt. Den individuellen Willen Gottes für mein Leben. Gott hat mir persönlich ein Päckchen geschenkt. Ein Päckchen mit Talenten. In diesem finde ich verschiedenes Rohmaterial. Doch das Problem ist: Ich weiß gar nicht so richtig was ich damit anfangen soll. Und ich denke es geht vielen von uns so. An diesem Punkt bleiben wir stehen. Es ist einfacher unser Talentmaterial zu ignorieren als es in die Hand zu nehmen und zu nutzen. Wir fangen an unser Päckchen mit den anderen großen Paketen zu vergleichen. Das schüchtert uns ein und wir beschließen unser Päckchen aufs Regal zu stellen. Es verstauben zu lassen. Es ist ja so mini klein. Keinem wird es auffallen. Und bevor man scheitert, bewahrt man es lieber auf. Doch damit wollen wir heute aufhören. Wir müssen unser Päckchen auspacken. Im glauben dass wir mehr sein können und ohne Angst vor den Reaktionen der Menschen.

Jesus erzählt in der Bibel das Gleichnis vom anvertrauten Geld und von den unterschiedlichen Handlungen der Menschen. Wir wollen uns die Stelle einmal lesen:

Das Gleichnis vom anvertrauten Geld: Matthäus 25,14-30

Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Als ich diese Stelle ganz bewusst las, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Am Ende meines Lebens wird Gott mich nach meinen Talenten fragen! Was kann ich ihm dann bringen? Wird er stolz auf mich sein können?

Jeder von uns hat von Gott Talente bekommen. KEINER ist ausgeschlossen. Gott hat jedem “Rohmaterial” gegeben, mit dem er wirtschaften kann wie er möchte. Die erste Tatsache an die wir ohne zweifel glauben sollten, lautet: Ich habe ein Talent von Gott empfangen!

Die zweite Anforderung lautet: Ich trage die Verantwortung dafür meine Talente zu entdecken. Gott hat uns in unterschiedlichen Bereichen mit enormen Potenzial ausgestattet. Die beste Möglichkeit unsere Gabe zu entdecken ist, verschiedene Dinge auszuprobieren und dafür zu beten. Gott wird uns zu unserer Aufgabe hinleiten. Diese Aufgaben mögen am Anfang sehr klein und unbedeutend scheinen, doch wer sich im kleinen als erfolgreich zeigt, dem wird Gott mehr und mehr zutrauen.

Und wenn ich mich langsam auf die Vorstufen meiner Bestimmung traue, heißt es für mich: Mein Talent zu entwickeln. Ich würde sagen, dass dieser Teil die meiste Ausdauer und Kraft fordert. Nicht aufzugeben, wenn Dinge nicht klappen. Wir müssen zu unserer Bestimmung hinwachsen. Das passiert nicht über Nacht. Ich musste das in der Vergangenheit erstmal lernen. Mit zwölf habe ich mein erstes Buch geschrieben und dann Veröffentlicht, in der Hoffnung mit zweiundzwanzig eine erfolgreiche Schriftstellerin zu sein. Doch das Leben kam anders. Warf meine Erwartungen zurück. Ich musste mich erstmal wieder aufrappeln und meine ganze Kraft dafür aufbringen wieder an das Talent zu glauben, das Gott mir geschenkt hat. Doch die Erfahrung hat mich so viel gelehrt. Durch Misserfolge wachsen wir und werden besser. Gott sieht mit wie viel Leidenschaft wir unser Talent für ihn Leben. Und das ist eine Sache an der ich noch viel arbeiten darf. Ich habe bei weitem nicht die Möglichkeiten und die Zeit die ich habe genutzt, die ich hätte nutzen können um besser zu werden. Und das möchte ich verändern! Ich möchte 100 % geben und die beste Version meiner Selbst sein. Ich möchte die Talente, die Gott mir geschenkt hat ausbauen und entwickeln. Mit voller Elan! Und ich hoffe ich kann dir damit auch Mut machen. Glaub an dein Talent! Gott hat es dir anvertraut in der Hoffnung dass du etwas daraus machst. Er wird dich zu allem befähigen, was dir zu groß scheint. Doch deine Aufgabe ist es zu ohne Zweifel zu glauben und all deine Kraft und Leidenschaft für Gott einzusetzen!

Ich möchte dich und mich immer wieder daran erinnern:

Sei nicht weniger als du bist und gib nicht weniger als du kannst!

 

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1 thought on “Sei nicht weniger als du bist

  1. Bewegend und mitreißend geschrieben, Tanja! Dein Talent wirkt 🙂 Geh weiter auf der Straße und lache über dein Gestern, Bewege dein Heute für heute, und dann wird dein Morgen unerklärlich. Repeat!

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