Und ich wusste nicht, dass es das letzte Mal war das wir dort gemeinsam saßen und lachten. Ich wusste nicht dass sich in nur wenigen Stunden so viel verändern würde. Ich rechnete nicht damit. Keiner rechnete damit. Ich wusste es nicht. Jetzt weiß ich nur dass ich nichts weiß. Ich kenne die Zukunft nicht auch wenn ich so viel über sie nachdenke. Es kommt immer anders als ich denke.

Wie viel Weisheit steckt doch in den Worten: Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden. Psalm 90,12 Aber wie wenig Beachtung schenke ich diesen Worten. Ich lese nur Buchstaben, aber erfülle sie nicht mit Leben. In meinen Gedanken hänge ich fast nur in der Zukunft oder grübele über die Vergangenheit. Ich lasse den Augenblick verstreichen, als wäre es selbstverständlich dass noch tausende folgen würden. Aber ich weiß nicht wann er kommt, mein letzter Tag. Ich denke gar nicht daran. Und doch wäre es vielleicht klüger. Jeder Tag könnte der letzte sein. Das ist kein Angstmachen, nein. Das ist ein aufwachen aus dem Leben, dass ich nicht lebe. Ich habe nur den Augenblick. Nur das heute. Nur das jetzt.

Gott schenkt mir die Gegenwart. Er möchte dass ich etwas daraus mache. Die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern und die Zukunft gehört mir nicht. Ich habe nur den Augenblick um zu leben. Um das zu tun was zählt.

“Das zweite Leben beginnt, wenn man begreift dass man nur eines hat.”

Das Leben ist ein Geschenk von Gott. Jeder Atemzug, jeder Herzschlag ist der Beweis für die Gnade Gottes. Wie nutze ich diese Gnade? Wenn heute mein letzter Tag wäre, hätte ich ein Lächeln auf dem Gesicht?

Es sind die kleinen Dinge, die mein Leben bestimmen. Und doch sind es irgendwie die größten. Meine Gespräche mit Jesus. Das Lächeln meiner Eltern. Der Sonnenstrahl auf meiner Nase. Das Lied, das ich von Herzen mitsinge. Die frische Abendluft.

Ich möchte ihn wahrnehmen, den Moment. Jeden Augenblick genießen, weil er nicht selbstverständlich ist. Jeden Tag dankbar annehmen, denn es könnte der letzte sein.