Viele Menschen reflektieren an ihrem Geburtstag oder zu Silvester die letzten Jahre. Ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber ich tue das gefühlt das ganze Jahr über. Grübele nach, versuche zu verstehen, analysiere, mache neue Pläne. Ob das eine gute Eigenschaft ist? Es ist wohl wichtig das richtige Maß an Zeit in Selbstreflexion und Zukunkftsgedanken zu investieren. Denn ja, wir haben eine große Verantwortung für uns und unser Leben, jedoch kann man sich so sehr darin verlieren dass man vergisst, dass Gott die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der Hand hält und man ruhig ein wenig unbeschwerter durch die Tage schlendern darf. Nicht alles muss heute entschieden werden. Nicht alles muss heute Sinn ergeben.
Rückblickend auf meinen Weg mit Jesus sehe ich wie viel er mir bereits beigebracht hat. Einiges ergibt heute Sinn, anderes so überhaupt nicht. Seit 11 Jahren gehen wir zusammen. Durch Höhen und Tiefen. Durch bunte Blumenfelder und graue Beziehungskrisen. Unsere Beziehung ist wundervoll und erfüllend und doch auch ein Haufen Arbeit. Manchmal ist es frustrierend dass er perfekt ist und nie einen Fehler macht und ich…naja ich bin das Problem. Doch gleichzeitig ist es auch das, was mich nach all der Zeit immer noch fasziniert. Für ihn bin ich kein Problem. In seinen Augen bin ich heilig gesprochen, einzigartig und unersetzbar. Damit habe ich noch so meine Probleme. Zu akzeptieren dass ich bedingungslos geliebt bin. Mit allen Schwächen und Fehlern. Er hat mir gezeigt was Liebe ist. Und deshalb habe ich großen Respekt vor dem Wort Liebe, ja vielmehr vor der Bedeutung.
Liebe, das ist alles was er von mir möchte. Erwiederte Liebe. So einfach und doch der höchste Anspruch den man an mich stellen kann. Lieben bedeutet sich völlig hinzugeben. Eins zu werden. Ich erwische mich immer wieder dabei wie aus dem “WIR” plötzlich ein “ICH” wird. Wie ich lieber Zeit mit anderen Menschen verbringen als mit ihm. Sein Bild verschwimmt vor meinen Augen. Verliert an Bedeutung. Ich verdränge die Gedanken an ihn. Anderes scheint wichtiger zu sein. Haste von Tag zu Tag. Meine erfüllt zu sein.
Und dann nach Zeiten voller Trubel merke ich wie mir jemand fehlt. Ich fange an ihn zu vermissen. Die Tankleuchte meines Herzens leuchtet rot auf. Nichts erfüllt mich mehr. Die Sehnsucht wird größer. Die leere uneträglich. Ich laufe schneller, renne, renne hin zu ihm. Zur Liebe. Zur Fülle. Lasse mich fallen. Lasse mich erneut begießen von Gnade um Gnade. Lasse mich waschen. Aller Schmutz fließt dahin. Es ist der schönste Ort. Zu seinen Füßen. Den Kopf gestreichelt bekommen. Liebe. Liebe ist Jesus. Gott. Meine große Liebe.