Ich bin mir sicher wir Menschen sind für die Freiheit bestimmt. Für ein Leben in Freiheit, Liebe und Glück. Aber wieso fühle ich mich nicht frei, sondern eher gefangen in dieser Welt?
Es fällt mir fast schwer zu atmen, wenn ich durch die engen Straßen, die grauen Hochhäuser und die drängenden Menschenmasse laufe. Ich fühle mich gefesselt durch die Meinung anderer, bedrängt durch das Muster in das ich passen soll. Und wehe man ist anders in unserer Gesellschaft.
Wir laufen mit. Keiner traut sich die Richtung zu ändern. Manchmal bleibe ich stehen, schaue mich ängstlich um und werde doch wieder aufgerufen weiterzulaufen, der Masse zu folgen. Meinen Verpflichtungen nachzukommen. In solchen Momenten stell ich mir vor wie ich auf einer Bergspitze stehe und aus ganzer Seele: „Neeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiinn!“ schreie. Doch im Endeffekt sitze ich still da und sage nichts. Lächele alle Unverständnis einfach nur weg. Mittlerweile bin ich gut darin. Meistens zumindest. Manchmal stelle ich mir vor wie es wäre einfach die Muster, Menschen oder Anforderungen hinter mir zu lassen und auf Weltreise zu gehen. Auf der Suche nach Freiheit. Ist das falsch?
Ich musste mich fragen ob alleine durch die Prärie zu reiten oder sich von den großen blauen Wellen wiegen zu lassen mir die Freiheit geben würden, nach der ich mich sehne. Und was ist, wenn es noch eine ganz andere Freiheit gibt, die nichts mit Menschen, Mustern oder Anforderungen zu tun hat?
Für einen Gefangenen bedeutet Freiheit sicher etwas anderes als für mich. Ich analysiere also erstmal, warum ich mich nicht frei fühle. Ich sehe ja keine Fesseln an mir. Und plötzlich habe ich einen „AHA“ Moment. Ich fühle mich gefangen, weil ich ständig und von allen Seiten für alles beurteilt oder sogar verurteilt werde. Aber wieso macht mir das so viel aus? Hat mich Jesus denn nicht zur Freiheit berufen?
Gott hat nur das Glück des Menschen im Sinn. Und zum Glück des Menschen gehört Freiheit. Dafür, war Gott sogar bereit seinen eigenen Sohn auf die Erde zu schicken, damit er für uns die Freiheit gewinnen konnte. Jesus hat sich selbst als Bezahlung für unsere Freiheit angeboten und er hat es auch tatsächlich getan. Er ist für uns gestorben, weil es keinen anderen gab der uns die Befreiung von unseren Sünden hätte schenken können. Der Gedanke, dass Gott mich von Anfang an zur Freiheit bestimmt hatte, berührt mein Herz. Wenn ich daran denke wie viel er mir vergeben hat, einfach unglaublich. Es gab nichts, was ihn von seiner Liebe zu mir abbringen konnte. Ich darf heute in seiner völligen Gnade leben, ganz gleich welche Sünden ich begangen habe oder noch begehen werde. In ihm ist Vergebung. Und wo Vergebung ist, da wird man nicht verurteilt. Das ist Freiheit.
Mir wird bewusst, dass dies die wertvollste und wichtigste Freiheit ist. Ich bin froh dass ich sie habe. Dankbarkeit macht sich in mir breit.
Als ich damals, mit 12 Jahren, sein Liebesangebot angenommen hatte, wurde ich sein Kind. Was das bedeutet, darauf bin ich schonmal in meinem ersten Blogpost eingegangen. Trotzdem möchte ich nochmal auf einen kurzen Gedanken stehen bleiben. Mein Status lautet: Sein geliebtes Kind. Ich weiß also wer ich bin, woher ich komme und wohin ich gehe. Wieso also mache ich mir so viel aus der Meinung anderer? Warum drückt mich jede Be- und Verurteilung so nieder und macht mich klein? Warum gebe ich mir die Mühe in das perfekte Muster zu passen? Gott hat mich zur Freiheit berufen, zur völligen Freiheit. Doch ich muss auch aufpassen, dass ich mir diese von den anderen Menschen oder auch Erwartungen nehmen lasse. Alleine durch mein Grübeln und meine Gedanken verfange ich mich darin und merke gar nicht wie ich immer unglücklicher werde. Für Gott, meinen Vater, bin ich genug. Jetzt, und so wie ich bin. Ich sollte mich eher daran orientieren ihm zu gefallen, fällt mir auf. Jeder Mensch hat eine andere Meinung, das sollte mich nicht beeinflussen. Mein Stand vor Gott ist viel wichtiger. Freiheit beginnt also im Kopf. Ich löse mich von allem was mich gefangen nimmt. Meine Sorgen und Verpflichtungen lege ich in Gottes Hände. Und das, was mich wirklich beschäftigen darf, sind Gottes Gedanken über mich.
Ich darf frei sein, weil er selbst mich befreit hat. Ich darf ich selbst sein, in meiner buntesten Version. So, wie Gott mich haben wollte. Immer wieder löst er alle Schuld von mir und zeigt mir auf welche Werte ich wirklich gewicht legen sollte. Keine menschlichen, sondern geistlichen. Ich darf mich bei ihm ausreden und dann schenkt er mir wieder diese außergewöhnliche Freiheit ins Herz. Ich fühle es ganz deutlich. Nun schließe ich meine Augen und reite durch die Prärie. Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase und der Wind weht durch mein Haar. Freiheit.
Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Johannes 8,32
Galater 5,1
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Du hast angenehme Art zu schreiben.
Ich frage mich aber, nach dem ich diesen Beitrag gelesen habe, von welcher Freiheit du sprichst? Klar, du hast die Befreiung von Sünde durch Christus angesprochen. Dennoch habe ich den Eindruck, dass du noch eine andere Freiheit meinst und beides in einen Zusammenhang setzt: Freiheit von gesellschaftlichen Zwängen. Das ist nicht die Freiheit die in den angeführten Bibelstellen gemeint ist.
Du schaffst es immer wieder, das was sehr viele Menschen fühlen, in Worte zu kleiden. Man kann sich wiedererkennen und verstanden fühlen.