Glaube

Freude im Schmerz

Liebe Brüder und Schwestern! Betrachtet es als besonderen Grund zur Freude, wenn euer Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt wird. Ihr wisst doch, dass er durch solche Bewährungsproben fest und unerschütterlich wird. Diese Standhaftigkeit soll in eurem ganzen Leben ihre Wirkung entfalten, damit ihr in jeder Beziehung zu reifen und tadellosen Christen werdet, denen es an nichts mehr fehlt.

Jakobus 1, 2-4

 Was geht dir als erstes durch den Kopf wenn du diese Zeilen liest? Ich meine, wenn du dir den Inhalt und die Auswirkung dieser Worte einmal bewusst machst. Ich kann dir meine ersten Gedanken dazu verraten. Dass wir Glaubensproben und schwierige Zeiten in unserem Leben durchstehen müssen, dass ist klar. Das war nichts neues für mich. Was mich jedoch überrumpelt hat, ist der Aufruf, dass ich schwierige Momente als einen besonderen Grund zur Freude sehen soll. Was? Das ist doch Ironie. Das ist unmenschlich. Kein einziger Mensch freut sich über Probleme die er mal wieder meistern muss. Oder rufst du “Juhu” sobald du das nächste Problem in Sicht hast? Ich nicht. Ich versuche sie zu vermeiden, denn ich weiß dass genug Schwierigkeiten mir begegenen werden ohne dass ich danach frage. Wenn dann wieder diese großen Berge an Problemen sich vor mir erheben, dann seufze ich innerlich und bin bereits beim Anblick der Berge erschöpft und entmutigt, ohne einen einzigen Schritt getan zu haben. Wie also soll ich mich dabei freuen? Und warum löst Gott nicht immer unsere Probleme, wenn wir ihn bitten, sondern lässt Dinge zu, die uns weh tun?

Nehmen wir mal unseren Körper als ein Beispiel. Wenn wir trainieren, werden einzelne Muskelfasern unseres Körpers “verletzt”. Diese wachsen beim “heilen” jedoch wieder größer und stärker zusammen. Das ist der Grund, warum wir überhaupt trainieren. Wir wollen an Stärke gewinnen, auch wenn das heißt das wir vorher durch Schmerzen gehen müssen.
Genaso verhält es sich auch in unserem Glaubensleben. Gott will das wir an Stärke gewinnen und das bedeutet auch dass wir durch Schwierigkeiten gehen müssen. Wir werden verletzt werden und es wird weh tun, doch wir werden daraus stärker hervor gehen. Und das soll unsere Freude sein. Auch wenn wir den Prozess auf den ersten Blick nicht sehen können. Jedes Problem stößt einen Wachstumsprozess an! Vielleicht werden wir erst Jahre später erkennen, was uns bestimmte Erfahrungen beigebracht haben. Wir dürfen uns jedoch sicher sein, dass Gott die Kontrolle über alles hat. Er kennt unsere Situation, unseren Schmerz und unser Herz. Und auch wenn er nicht immer jedes Problem für uns löst, heißt es nicht, dass es ihm egal ist. Im Gegenteil, er will das wir besser werden. Lernen. Erfahrungen sammeln. Dadurch wird unser Glaube stärker werden. Unsere Beziehung zu ihm enger. Und unsere Persönlichkeit wird an Reife gewinnen. Alles was uns heute begegnet, bereitet uns auf zukünftiges vor. Gott schickt seine Kinder nicht unvorbereitet in Kämpfe. Er trainiert sie, damit sie stand halten können. Wäre Gott ein guter Vater, wenn er seine Kinder nicht fördern würde? Wenn er unser Wachstumspotential einfach ignorieren würde?

Diese Gedanken verändern meine Sicht auf die Hürden meines Lebens. Ich bin zwar immernoch nicht ein Fan von Problemen, jedoch kann ich Gottes Gedanken dahinter ein wenig mehr verstehen. Er weiß wie viel ich tragen kann und wie weit ich gehen kann. Ich muss ihm vertrauen. Ihm vertrauen, dass er die Kontrolle über alles hat. Er will mein Potential ausschöpfen und die beste Version meiner selbst aus mir machen. Ich muss ihn an mir arbeiten lassen und vor allem durch seine Kraft an mir selber arbeiten. Ich möchte so ein Mensch sein wie Jesus. So lieben wie er, so handeln wie er. Und wenn das heißt dass ich durch schmerzhafte Momente dafür gehen muss, dann bin ich bereit dazu. Keine Entwicklung geschieht ohne Herausforderungen. Und deshalb darf ich mich freuen. Ich freue mich dass Gott mit mir im Prozess ist und das ich auf dem Weg bin mich zu entwickeln, damit er mich umso mehr gebrauchen kann.

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1 thought on “Freude im Schmerz

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