Glaube

Immer wieder zurück zu dir

Turbulente Monate lagen hinter mir. Ein Ereignis überschlug sich mit dem anderen. Keine Zeit durchzuatmen. Einfach nur weitermachen, lautete mein Motto. Alltag. Jeden Tag aufstehen und Punkt für Punkt erledigen. Meine persönliche Zeit mit Gott am Morgen wurde auch zu so einem Punkt. Ich las einen Vers oder manchmal auch einen Abschnitt aus der Bibel, versuchte mir einen Gedanken mitzunehmen, und betete anschließend für den Tag. Das gleiche Prozedere führte ich auch am Abend durch.

Immer wieder kam mir der Gedanke, dass meine Zeit mit Gott nicht nur ein Punkt auf meiner To Do Liste sein sollte. Das war doch nicht richtig? Natürlich war es das nicht. Doch so eine richtig große Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott machte sich auch nicht bemerkbar. Aber ich vermisste etwas. Kraft. Ich vermisste die Leidenschaft in meiner Beziehung zu Gott.

Wochen vergingen. Ich bemerkte, dass meine Stille Zeit mit Gott mich nicht mehr erfüllte. Der Grund dafür war nicht schwer zu erkennen. Meist waren meine Gedanken irgendwo anders oder ich war zu müde um mich wirklich mit dem Text auseinanderzusetzen. Ich wollte es verändern, doch ich tat es nicht. Keine Zeit. Keine Lust. Keine Disziplin.

Dann stand endlich mein zweiwöchiger Urlaub vor der Tür. Abschalten. Wie sehr ich mich darauf freute. Ich durfte nach Israel reisen und die Orte der Bibel entdecken. Es war spannend. Alle Orte und die dazugehörigen Geschichten erstreckten sich nun direkt vor meinen Augen. Beeindruckend. Berührend. Es war, als würde ich Jesus dort noch einmal begegnen. Wie er auf dem See Genezareth lief, die Kranken heilte und auf dem Berg predigte. Und mir wurde klar, dass Gott für mich diese Zeit schon vorher bestimmt hatte, damit ich zur Ruhe kommen konnte. Ich hatte Zeit zum nachdenken. Was war wirklich wichtig in meinem Leben? Wo lagen meine Prioritäten? Warum war mein Herz nicht mehr so eng mit dem Herzen Jesu verbunden?

Dankbarkeit machte sich in mir breit. Ich sah mich selbst wie in einem frisch geputzten Spiegel. Gott hatte gewusst was ich brauchte um wieder zurück zu kommen. Zeit mit ihm. Zeit mit Menschen, die auch durch das Blut Jesu gerettet waren. Und plötzlich hatte ich wieder diese große Sehnsucht in mir. Die Sehnsucht nach mehr. Sehnsucht nach einem völlig erfüllten Alltag mit Gott. Es ging nicht nur darum, die Bibel zu lesen, sondern sie zu studieren. Und dazu inspirierten mich auch Mitreisende, mit denen ich mich über den Alltag mit Gott unterhalten durfte. Ich sah die Leidenschaft, die sie in ihrer Beziehung zu Gott lebten. Sie erzählten mir, dass es auch nicht immer so gewesen war. Doch sie hatten dafür gebetet, das Lesen der Bibel mehr zu lieben. Und jetzt waren sie umso mehr begeistert davon. Dieses Feuer steckte mich an.

Als ich wieder Zuhause war, nahm ich die Bibel in die Hand. Und plötzlich liebte ich es Kapitel für Kapitel zu verschlingen. Wieso hatte ich mir diesen Schatz so lange entgehen lassen? Erfüllt mit Kraft und Freude schloss ich das Buch wieder.

Ich war wieder zurück. Zurück an dem Punkt, an dem ich voller Leidenschaft für Gott brannte. Ich fühlte mich wieder lebendig und so glücklich.

Nun freue ich mich jeden Tag auf die Gemeinschaft mit ihm. Diese besonderen Minuten erfüllen mein Herz mit noch mehr Liebe zu ihm, meinem Erretter. Doch das schwierige ist, diese Leidenschaft im Laufe des Alltags nicht zu verlieren. Und deshalb ist es ab sofort mein Gebetsanliegen: Herr, lass mich diese Liebe nicht verlieren.

Das unbegreifliche und faszinierende ist, dass wir immer wieder zu Gott zurück kommen dürfen. Es macht keinen Unterschied, wie weit unser Herz sich schon entfernt hatte. Hauptsache wir kommen zurück. Hauptsache das Feuer der Leidenschaft ist in uns noch nicht erloschen.

Ich will dich heute ermutigen, in deine Beziehung mit Gott zu investieren. Verbringe mehr Zeit mit ihm. Verbringe Zeit mit Menschen, die dich durch ihr Leben mit Gott inspirieren. Rede über deinen Alltag mit Gott und lass ihn dein Leben wieder mit Freude und Kraft erfüllen.

Es fühlt sich so unglaublich gut an, Gott wieder nah zu sein. Wenn du Jesus kennst, dann weißt du wovon ich rede. Ich bin glücklich. Glücklich aus der tiefsten Tiefe meines Herzens.

Ich bin wieder zurück, ganz nah bei dir. Danke Gott dafür!

Wäre dein Gesetz nicht meine Freude gewesen, so wäre ich vergangen in meinem Elend. Ich will deine Befehle auf ewig nicht vergessen, denn durch sie hast du mich neu belebt.  Psalm 119, 92-93

 

Die Eröffnung deiner Worte erleuchtet und gibt dem unverständigen Einsicht. Ich tue meinen Mund weit auf und lechze, denn mich verlangt nach deinen Geboten.  Psalm 119, 130-131

Mache meine Schritte fest durch dein Wort, und lass nichts Böses über mich herrschen.  Psalm 119, 133

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